In Deutschland wird immer mehr Kleidung auf den Markt geworfen, die niemand kauft.

Ein riesiger Berg – mindestens 230 Millionen Textilien pro Jahr – landet im Schredder, in der Müllverbrennungsanlage oder als Billigware im Ausland.

 In Deutschland wird von Jahr zu Jahr mehr Kleidung fabrikneu vernichtet oder verramscht, weil deutlich mehr Textilien angeboten als verkauft werden. Recherchen von WELT zufolge werden allein in diesem Jahr voraussichtlich 230 Millionen Kleidungsstücke im deutschen Einzel- und Onlinehandel unverkauft bleiben und in Verwertungs- und Müllverbrennungsanlagen oder als Ramschware in Ländern außerhalb der EU landen.

Diese Hochrechnung basiert auf Marktzahlen der Marktforschungsfirma Euromonitor International, laut der 2019 rund 2,3 Milliarden Kleidungsstücke am deutschen Modemarkt angeboten werden.

Quelle: Infografik WELT

Quelle: Infografik WELT

Bis zu zehn Prozent davon – jene rund 230 Millionen Stück – blieben im Einzelhandel trotz Preisreduzierungen und Umschichtungen in Outlet-Stores unverkauft, schätzt der Textilbranchenexperte Michael Hauf von der Branchenberatung Hachmeister + Partner. Andere Branchenexperten gehen sogar von doppelt so viel Überschuss aus, von rund 460 Millionen Stück.

(Aus einem Artikel von Annette Dowideit, Welt am Sonntag vom 10.11.2019, Hervorhebungen durch Become A-Ware)

Previous
Previous

Einkaufen, aber nicht behalten: 280 Millionen Pakete schicken Kunden im Jahr zurück.

Next
Next

Die Reise eines (europäischen) Kleidungsstücks